Ich freue mich total darüber, dass ich das wunderschöne „Himmelfahrt"-Bild von dem Kölner Fotografen Joachim Clüsserath auf meiner neuen Website direkt für die Startseite nutzen darf. Es hängt an beiden Orten, an denen ich derzeit arbeite und begleitet meine Therapien.
Seit ich 2018/19 Schritt für Schritt beruflich ganz selbstständig wurde und in Köln auch irgendwann aus einer wunderschönen Altbau-Praxis im belgischen Viertel als Untermieterin ausgezogen bin, habe ich versucht, meinen Stil in meinen eigenen Therapieräumen zu finden. Man könnte 100 Stunden über Therapieräume reden und schreiben.
Das Wichtigste in Therapien ist zwar definitiv die therapeutische Beziehung! Das haben viele Studien gezeigt und auch meine Erfahrung. Ich habe schon in wirklich schlecht ausgestatteten Therapieräumen, in alten Gebäuden, in denen durch tolle Teams eine wunderschöne Atmosphäre herrschte, aber manche Räume fast zusammenzubrechen schienen, gearbeitet und gemerkt: Entscheidend ist das Miteinander, die Atmosphäre, die Kompetenz, die Motivation der Patient*innen…dennoch habe ich die Schönheit der Altbauräume im belgischen Viertel als unheimlich entlastend empfunden und wie z.B. Maria Montessori schon sagte, ist der Raum nicht nur im übertragenen Sinne wirklich wichtig.
In Düren bin ich dann 2018 in die Praxis meines Kollegen Ulrich Jungbluth gezogen, durch den ich die Chance hatte, einen hälftigen Kassensitz zu erwerben und mit dem mich seitdem eine besonders schöne Zusammenarbeit verbindet.
Die „Challenge“dort, in meinem ersten eigenen Therapieraum bestand darin, einen relativ kleinen Raum so zu gestalten, dass man gut Kinder-, also Spieltherapie mit entsprechend viel Material als auch eine gute Gesprächsatmosphäre für Jugendliche und Erwachsene in einem Zimmer anbieten kann. Mein langjähriger Freund Daniel Nuñez, der Architekt ist, hat damals den Raum entworfen, der auch das Thema „Reise“ widerspiegelt: Therapie als Reise zu sich selbst, als gemeinsame Reise auf dem Weg zu Heilung seelischer Wunden, zu Verständnis, zu neuen Verhaltensmöglichkeiten usw.. So ist z.B. der Bereich rund um den Schreibtisch als Art Schiff gebaut, das 2 tolle Schreiner sehr schnell und kreativ umsetzten.
Das wunderschöne Bild vom Meer von Roswitha Mecke, das in diesem Bild hängt, prägt den Raum sehr und lässt mich selbst dort schnell entspannen und vom Reisen träumen (besonders zu Pandemiezeiten).
Als ich 2019 die Kölner Räumlichkeiten fand – in Köln ja eine extrem schwere Aufgabe - war mir direkt klar, dass ich meine Lieblingsfarbe türkis und einige Elemente aus dem Dürener Raum gern übernehmen würde. Zunächst war mir v.a. eins wichtig: Klarheit und Ordnung.
In einer psychischen Krise sind wir oft durcheinander, haben viel zu viel im Kopf und ein Part von Therapie ist auch, eine gute innere Ordnung (wieder) herzustellen. Wieder war mein Freund und Architekt Dani an meiner Seite, dem sofort auffiel, dass es in der ganzen Praxis nur einen rechten Winkel gab. Er entwarf viele wunderschöne Ideen für die Praxis, die fast alle mit dem Thema Origami und Ordnen zu tun haben.
Durch die Pandemie musste er zunächst für eine sehr lange Zeit in Uruguay bleiben und konnte nicht vor Ort mit anpacken. Die Grundpfeiler der Kölner Praxis waren gelegt, aber auch durch die Pandemie entwickelte sich alles anders. Die Seminare, die zunächst in der Praxis geplant waren, konnten so nicht stattfinden, stattdessen brauchten immer mehr Menschen Therapie und es entwickelte sich eine ganz tolle Zusammenarbeit mit Kolleg*innen als Untermieter*innen und später wurde die Praxis Lehrpraxis für angehende Therapeut*innen. Und immer mehr entstand der Wunsch nach mehr Wärme und Verspieltheit in der Optik der Praxis. Mein geliebtes Türkis ist für mich weiterhin sehr angenehm, aber es brauchte noch mehr Erdtöne, generell mehr Farbe und einfach ein tolles Bild in dieser Praxis. Eins, das nicht zu konkret, freundlich, zu Assoziationen anregend, von der Symbolik passend und am besten mit Blau- aber auch mit Erdtönen sein sollte…und in der Praxis meiner Kollegin Julia fand ich es:
Das Riesenrad, das „Himmelfahrt“-Bild von Joachim Clüsserath:
Ein großartiger Kölner Fotograf, der u.a. Kölner Motive in dieser einzigartigen warmen, fast malerischen Weise festhält, wie u.a. das Riesenrad.
Dieses Bild hat etwas Verspieltes, macht eine sehr positive Atmosphäre und lädt zum Träumen und Philosophieren ein. Das Symbol, des Von-oben-Betrachtens passt ebenso zu Therapie wie viele andere Assoziationen, die meine Patient*innen beim Anschauen des Bildes haben: Freiheit, Mut, teils Verbindung „nach oben“ – besonders , wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Es strahlt so viel Schönes und Beruhigendes aus und hat viel Wärme in den Raum gebracht. Ich habe mich sehr über die Möglichkeit gefreut, noch mehr Kunstwerke von Joachim seit April 2023 in meiner Praxis in Köln ausstellen zu dürfen.
Als ich meinen ersten Termin mit meiner Webdesignerin Jen hatte, um die neue Hompage zu kreieren, hatte sie die Idee, die Farbgestaltung der Website von diesem Bild und allem, für das es steht, abzuleiten. Es hat also in der super inspirierenden und kreativen Zusammenarbeit mit Jen eine riesige Rolle gespielt.
Mittlerweile hängt auch eins in Düren. Düren ist ja u.a. bekannt für eine traditionelle Anna-Kirmes, so dass es auch hier und v.a. aufgrund der tollen Farben und Einladung zum Träumen einfach ganz toll hinpasst. Ich gespannt wohin die nächsten Therapiereisen und meine als Therapeutin noch hinführt.
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